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19.09.2024 FUEL & GAS LOGISTICS

Tankfahrzeugbauer blicken zuversichtlicher in kommende Jahre

Das Stimmungsbild bei den deutschen Fahrzeugbauern hat sich seit dem vergangenen Jahr spürbar verbessert. Die Unternehmen, die im Bereich Spezialaufbauten für Gefahrgutfahrzeuge aller Art tätig sind, blicken wieder „prinzipiell optimistisch“ nach vorn und sehen sich für die Zukunft „gut aufgestellt“.

Insgesamt ist die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland noch von vielen Unwägbarkeiten geprägt. Die Dynamik beispielsweise bei der Energiewende ist enorm. Noch kann niemand mit Sicherheit sagen, welche Energieformen sich in den kommenden zwei Jahrzehnten durchsetzen, welche technologischen Fortschritte gemacht werden oder wie die politischen Rahmenbedingungen sich verändern. Schnelle Wechsel und kontroverse Diskussionen sind derzeit an der Tagesordnung. Investitionen in die Energiewende, in erneuerbare, nachhaltige und bezahlbare Energieversorgung müssen aber langfristig planbar sein. Hinzu kommt, dass die Finanzierung der klimapolitischen Ziele bisher nicht ansatzweise gesichert ist.

Unter diesen Umfeldbedingungen zeichnen sich zwei Trends ab: Die mittelständischen Unternehmen im Fahrzeugbau arbeiten kontinuierlich an innovativen Lösungen, die zu einer Defossilisierung des Energieverbrauchs und zu einer Senkung der CO2-Emissionen insbesondere im Logistikbereich beitragen. Das treiben sie in dem Umfang voran, in dem es wirtschaftlich tragfähig ist und vom Markt angenommen bzw. gefordert wird.

Beispiele finden sich im Flugfeldbereich, in der Verwendung elektrischer Antriebe aber ebenso beim Einsatz CO2-armer, nachhaltiger Kraftstoffe wie HVO, aber auch regeneratives Flüssiggas oder Wasserstoff. All das muss transportiert werden, um dezentral zur Verfügung zu stehen.

Erschwerend für diese Bemühungen ist das noch immer hohe Preislevel nicht etwa nur für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben, sondern insgesamt im Fahrzeugbau. Die Versorgungslage hat sich zwar deutlich normalisiert, die Preise sinken aber nur zögerlich und es bedarf weiterhin eines sehr guten Lieferanten- und Risikomanagements, um im Fahrzeugbereich zuverlässig zu arbeiten.

Hinzu kommen politisch verursachte Kostensteigerungen wie etwa ein immer höherer Bürokratieaufwand, die an den Markt weitergegeben werden müssen.

Der zweite Trend verdeutlicht sich in der zunehmenden Erkenntnis, dass Energiewende nicht einfach nur mit Verstromung gelöst werden kann. „Grüne“ flüssige und gasförmige Energieträger im Verkehrs- und Gebäudebereich lassen sich nicht so einfach ersetzen.

Dafür wird eine effiziente Logistik mit den entsprechenden Fahrzeugen benötigt. Demzufolge bleiben nach Einschätzung der Branche Tankfahrzeuge weiterhin gefragt und das in der Regel in den kommenden Jahren überwiegend mit klassischen Dieselmotoren. Die Fahrzeugbauer sehen ihre Zukunft für die nächste Dekade daher als gesichert.

Chancen werden auch in Spezialbereichen gesehen, wie im Schmierstoff-Segment oder in der Logistik für Chemieprodukte.

Die Nachfrage nach Tankfahrzeugen aller Art – vom kleinen Motorwagen über Hängerzüge bis zu Sattelaufliegern ist ungebrochen. Der Energiemittelstand spielt als Kundengruppe dabei unverändert eine wichtige Rolle, auch wenn noch eine gewisse Investitionszurückhaltung zu spüren ist.

Weiterhin wichtig ist der Exportbereich für die mittelständischen deutschen Fahrzeugbauer. Obwohl hier der Wettbewerb mit Billiganbietern in verschiedenen Regionen sehr intensiv ist, stehen die Unternehmen weiterhin zu ihren hohen Qualitätsansprüchen und bauen darauf, dass dies langfristig von ihren Exportkunden honoriert wird. Gerade in solchen Ländern, in denen hohe technische Anforderungen gestellt werden, können sich deutsche Fahrzeugbauer erfolgreich im Wettbewerb behaupten.

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