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19.09.2024 FUEL & GAS LOGISTICS

Erfolgreich dem Fachkräftemangel begegnen

Das Thema Fachkräfte ist auch für die Fahrzeugbauer eine zentrale Aufgabe – und das gleich in zweifacher Hinsicht. Zunächst geht es natürlich um die Sicherung des eigenen Fachkräftebedarfes in den Unternehmen selbst. Hier stehen die mittelständischen Fahrzeugbauer je nach Region mehr oder weniger stark in Konkurrenz mit großen Konzernen.

Auch öffentliche Arbeitgeber entwickeln mit wachsendem bürokratischem Aufwand einen immer höheren Personalbedarf. Zudem winken gerade in den Verwaltungen Arbeitsbedingungen wie verkürzte Arbeitszeiten bei vollem Lohnausgleich oder ein hoher Anteil an Homeoffice, die in mittelständischen Produktionsbetrieben nicht in jedem Fall und in gleichem Maße verwirklicht werden können. Es besteht zwar immer Potenzial, wie aus der Branche berichtet wird: Ein gutes Betriebsklima, steigende Löhne und Gehälter sowie gute Qualifizierungsmöglichkeiten und individuelle Förderung gehören ebenso dazu wie innovative, vielseitige Arbeitsplätze, verantwortungsvolle Tätigkeiten und ein positives, zukunftsorientiertes Image der Unternehmen in ihrem Umfeld. Aber ein Tankfahrzeug lässt sich nun mal nicht am heimischen Küchentisch zusammenbauen.

Um langfristig erfolgreich zu sein, investieren die Fahrzeugbauer daher sowohl in die weitere Automatisierung und Modernisierung ihrer Fertigung als auch in die Ausbildung von Fachkräften. So bieten die Unternehmen eigene Ausbildungsplätze an und stoßen dabei – regional sicher unterschiedlich – auf eine durchaus positive Resonanz. Teilweise gibt es sogar mehr Bewerber als angenommen werden können.

Wie gelingt das konkret?

Attraktive Konditionen und optimales Arbeitsklima werden da genannt. Homeoffice und flexible Arbeitszeiten werden gut dosiert und zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer verträglich abgestimmt.

Auch gelingt es den Unternehmen, ihre Stärke als familiengeführte Mittelständler und die Mehrwerte, die sich daraus für die Mitarbeiter ergeben zu vermitteln. Ein starkes Team, das sich gerne engagiert und gemeinsam erfolgreich sein möchte, ist eine solide Basis für zufriedene Mitarbeiter und ein gutes Argument für neue Bewerber und Bewerberinnen.

Dazu gehören auch soziales Engagement in der Region, öffentlichkeitswirksame Aktivitäten und die Ausgestaltung einer starken „Arbeitgebermarke“. Dazu gehen die Unternehmen auch in Schulen und beteiligen sich an Ausbildungsmessen. Die Erfahrung: Interessenten für handwerkliche Berufe gibt es mehr, als zuweilen vermutet wird. Allerdings muss generell, so die Meinung aus der Branche, noch mehr für die Positionierung klassischer Ausbildungsberufe im gesellschaftlichen Ansehen getan werden. Häufig sei das Augenmerkt zu einseitig auf einen Studienabschluss gerichtet.

Gern würden auch ausländische Fachkräfte eingestellt. Das scheitert nach Einschätzungen aus den Unternehmen aber noch zu oft an diversen bürokratischen Hürden.

So wird der Fachkräftemangel als branchenübergreifende Erscheinung auch bei den mittelständischen Fahrzeugbauern eine Herausforderung bleiben. Auch hier gehen die „Babyboomer“ in den kommenden Jahren in Rente. Die Lücken, die sie hinterlassen, die jahrzehntelange Erfahrung und das Know-how die dadurch verlorengehen, müssen ersetzt werden. Das klappt nur mit einer schlüssigen Gesamtstrategie.

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